TS 152-mm-f/5-Großfeldrefraktor und Kometensucher
Dieser 2-Element-ED ist ein wirklich extremes Teleskop für die ultimative Großfeldbeobachtung. Die Sterne sind nadelfein, wie sie nur ein gut korrigierter Refraktor hervorbringt. Dabei ist der Refraktor mit etwa 70 cm Transportlänge und 11 kg noch gut transportabel. Eine stabile azimutale Montierung oder eine gute parallaktische Montierung wie die AVX oder die H-EQ5 sind als Unterbau empfehlenswert. Das 2-elementige ED-Objektiv aus Japan bietet durch die sehr gute chromatische Korrektur eine Abbildung bis etwa 100fach ohne störenden Farbfehler. Die Schärfe bleibt bis etwa 250fach erhalten, wir empfehlen dann aber einen Filter zur Reduzierung des Farbfehlers.
Das 2-Element-Objektiv in einer temperaturkompensierten Fassung:
Die Optik und die Fassung werden in Japan gefertigt. Die Abbildungsqualität ist hoch und selbst im maximalen Vergrößerungsbereich bleibt der Kontrast hart. Der Farbfehler wird durch das ED-Element aus FCD1 von HOYA reduziert.
Astrofotografie mit dem TS 152-mm-f/5-ED-Refraktor:
Obwohl das Teleskop für die Großfeldbeobachtung optimiert ist, wird auch die Fotografie von Nebeln und Galaxien damit gelingen. Das schnelle Öffnungsverhältnis von 1:5 ermöglicht kurze Belichtungszeiten. Allerdings ist ein Bildfeldkorrektor unbedingt notwendig, um scharfe Sterne bis zum Rand zu erhalten. Wir empfehlen den TSFLAT25DEL 1,0x-Korrektor, der direkt in das M63x1-Innengewinde des Okularauszuges geschraubt wird. Der Arbeitsabstand ist 55 mm ab dem M48-Gewinde.
Technische Informationen
Teleskop-Service hat viele hilfreiche Informationen zu Refraktoren gesammelt und in deutscher Sprache als PDF-Datei zur Verfügung gestellt:
refraktoren.pdfÖffnung: | 152 mm |
Brennweite: | 760 mm |
Öffnungsverhältnis: | f/5 |
Objektiv: | 2-Element-ED-Objektiv mit FCD1 als ED-Element |
Anschluss Okularauszug: | M102x1 innen, M63x1 innen, 2" und 1,25" |
Anschlußgewinde Tubus für OAZ: | M134x1 außen |
Durchmesser Taukappe: | 204 mm mit zusätzlicher Öffnung von 90 mm |
Transportlänge: | ca. 67 cm |
Länge mit ausgezogener Taukappe: | ca. 75 cm |
Tubusdurchmesser: | ca. 158 mm |
Gewicht: | 11 kg |
Staubschutzkappen für Objektiv mit extra Öffnung von 90 mm Losmandy-Level-Prismenschiene
First Light mit dem TSED152 F5
Heute Abend gab es das First Light für den TS 152 mm f/5 ED-Refraktor. Auf der Grundlage meiner heutigen Beobachtungen beurteile ich die Qualität des Objektivs wie folgt:
Ronchitest: perfekt! >>> Alle "Zaunlatten" sind völlig gerade und exakt parallel - auch bei stärkster Vergrößerung (2 "Zaunlatten").
Sterntest: intrafokal: kreisrundes, gleichmäßig ausgeleuchtetes Beugungsscheibchen, in der alle Fresnelringe bis hin zu dem Punkt im Zentrum des Scheibchens deutlich und kontrastreich zu sehen sind; die Fresnelringe sind absolut konzentrisch; extrafokal: wie intrafokal mit dem einzigen Unterschied, dass die Fresnelringe nicht ganz so kontrastreich, sondern etwas verwaschen zu sehen sind; die chromatische Aberration macht sich intra- und extrafokal bemerkbar (z. B. dadurch, dass das intrafokale Beugungsscheibchen leicht gelblich verfärbt und von einem violetten Saum umgeben ist).
Ich habe schon bei zahlreichen Refraktoren einen Sterntest durchgeführt. Nur bei zwei anderen zweilinsigen Objektiven hat der Sterntest eine ebenso gute (aber nicht bessere) sphärische Korrektur gezeigt, nämlich bei einem Takahashi FS-128 (f/8,1) und bei einem Zeiss AS 100/1000. Weder ein Takahashi FC-76DC (f/7,5) noch ein Takahashi FC-100DC (f/7,4) zeigte "fast gleiche" intra- und extrafokale Beugungsscheibchen wie der 152 mm f/5 ED; vielmehr waren bei diesen beiden Takahashis extrafokal jeweils nur 2 Fresnelringe zu sehen; der Rest des Beugungsscheibchens war strukturlos (Die chromatische Korrektur war bei den Takahashis natürlich besser). Noch bessere Ergebnisse (völlig identische perfekte intra- und extrafokale Beugungsscheibchen) brachte der Sterntest nur bei zwei dreilinsigen Vollapochromaten, nämlich einem Takahashi TSA 120 (f/7,5) und einem APM-LZOS 152/1200.
Im Fokus zeigt sich beim 152 mm f/5 ED die chromatische Aberration nur bei hellen Sternen und höherer Vergrößerung. Insbesondere werden bei unruhiger Luft die nicht exakt fokussierten Farben (Blau-Violett und Rot) "ausgeworfen". Letzteres ist aber selbst bei zweilinsigen f/7,5 Fluorit-Apochromaten der Fall, nur dass dieser Effekt beim 152 mm f/5 ED natürlich stärker ist. Insgesamt ist die Farbkorrektur des 152 ED aber unter Berücksichtigung der großen Öffnung und des extremen Öffnungsverhältnisses erstaunlich gut.
Sterne bildet der 152 ED auch bei höherer Vergrößerung (217-fach mit 3,5 mm Pentax XW) gestochen scharf ab. Die Abbildung "schnappt in den Fokus". Die Qualität der Optik zeigt sich auch an Doppelsternen, die scharf und klar getrennt werden. Eta Orionis (m = 3,6-4,0 /4.9; d = 1,8") war für den Sechszöller trotz unruhiger Luft natürlich kein Problem. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Refraktor bei gutem Seeing auch Doppelsterne am Dawes-Limit (0,76") präzise trennen kann. Überrascht war ich, dass ich bei Theta 1 Orionis (Trapez im Orionnebel) trotz des lichtverschmutzten Himmels den 5. Stern (Komponente E) bei indirektem Sehen erkennen konnte. Bisher hatte ich hierfür mit meinen 70 Jahre alten Augen einen 200 mm Newton benötigt. Auffallend ist ferner, dass der 152 ED trotz seiner physikalisch bedingten nicht perfekten chromatischen Korrektur die Farben der Sterne wunderschön zeigt. So konnte ich z. B. die Farbe des roten Sterns nahe des Zentrums von M 103 sehr deutlich erkennen.
Bemerkenswert ist schließlich, wie gut die temperaturkompensierende Objektivfassung ihre Funktion erfüllt (Die Fassung ist mit einem Thermokompensationsring nach Zeiss-Vorbild ausgestattet). Ich habe heute den Refraktor von einem gut geheizten Zimmer zum Beobachten in den Garten gebracht. Trotz des Temperaturunterschieds von mehr als 20° Celsius waren fokal keinerlei helle Ausbrüche sowie intra- und extrafokal keinerlei dunkle Einbuchtungen zu sehen, wie sie für eine verspannte Optik typisch sind.
Ergebnis: Das Objektiv des TS 152 mm f/5 ED-Refraktors ist sphärisch exzellent und chromatisch erstaunlich gut korrigiert sowie mit einer sehr guten Fassung ausgestattet. Ich habe großen Respekt vor dem japanischen Hersteller, der es geschafft hat, trotz der schwierigen Kombination aus 6 Zoll freier Öffnung und dem extremen Öffnungsverhältnis von 1:5 ein zweilinsiges Refraktorobjektiv in dieser Qualität zu fertigen. Und ich bin sehr glücklich, diesen feinen Refraktor zu besitzen!
Ulrich Steffen
Hersteller / Importeur: | Teleskop-Service Ransburg GmbH |
Straße: | Von-Myra-Str. 8 |
PLZ / Ort: | 85599 Parsdorf |
Land: | germany |
Telefonnummer: | +49 89 99228750 |
Email: | info@teleskop-service.de |
Website: | www.teleskop-express.de |