Hersteller: Paton Hawksley
Art.Nr.: StarAnalyser200

EUR 215,00


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Paton Hawksley Spektroskop Star Analyser 200
In der Berufsastronomie ist die Spektralanalyse seit über 100 Jahren das Mittel der Wahl, wenn es um die Erforschung von Sternen, Nebeln, Novae, Kometen u.v.m. geht. Mit dem Star Analyser bietet Paton Hawksley nun ein sehr preiswertes und einfach zu nutzendes System an, welches sich speziell an Amateurastronomen, Sternwarten, Schulen und den allgemeinen Einstieg in den faszinierenden Bereich der Spektroskopie richtet.

Der Star Analyser wird einfach wie ein 1,25"-Filter vor einer Kamera montiert. Hierzu kann prinzipiell jede Kamera verwendet werden. Es ist zum Beispiel möglich, mit einem Teleskop von 80 mm Öffnung und einer unmodifizierten Webcam Sterne bis zur 4. Größe spektroskopisch zu erfassen. Mit 8" Öffnung und einer empfindlichen Astro-CCD-Kamera stehen Ihnen hunderte von Objekten im Deep-Sky-Bereich zur Verfügung, um sie zu erforschen. Selbst die Rotverschiebung von Quasaren kann auf diese Weise nachgewiesen werden!

Der Star Analyser 200 hat ein niedrigeres Fassungsprofil als der SA100 und die doppelte Dispersion; er ist gut geeignet für die Kombination mit flach bauenden Filterrädern und/oder größeren Teleskopen. Durch das niedrige Profil entfällt aber das Innengewinde an der Oberseite.

Der StarAnalyser 200 verfügt über die gleiche Blaze-Beugungsgitter-Technologie wie der Star Analyser 100, aber mit der doppelten Liniendichte. Der Star Analyser 200 ist unter anderem für Anwender konzipiert, die Schwierigkeiten haben die für den Star Analyser 100 optimale Weglänge zu erreichen. Der Star Analyser 200 erzeugt die gleiche Länge des Spektrums, benötigt aber nur den halben Abstand gegenüber dem Star Analyser 100. Visuell erscheint das Spektrum des letzteren heller, wodurch er für diese Anwendung meist besser geeignet ist.

Tipps von Teleskop-Service:
Für die Spektroskopie ist prinzipiell jedes Teleskop geeignet. Ideal sind Reflektorsysteme (z.B. Newtons und Cassegrain-Systeme) sowie Refraktoren mit geringem Farbfehler. Bei sog. Rich-Field-Achromaten ist jedoch ein wenig Vorsicht geboten, da deren eigener Farbfehler das Spektrum verfälchen kann.

Bei Kameras mit integriertem IR-Sperrfilter ist zu beachten daß dieser den langwelligen Teil des Spektrums abschneidet. Bei reinen Spiegelteleskopen ist ohnehin kein IR-Sperrfilter notwendig, dieser kann daher entfernt werden.

Wertvoller Link:
Das Freeware-Programm Visual Spec kann z. B. hier heruntergeladen werden.
Bautyp:Blaze Gitter
Anwendung:Spektroskopie
Anschluss:1,25" Filtergewinde
Fassung:Aluminium
Spektroskop

Erfahrungsbericht Star Analyser 200


Kaltenkirchen, 12.8.2016



Vor drei Jahren erwarb ich bei Ihnen den Star Analyser 100 und konnte damit häufig spektrale Auflösungen bis 15 Angström erreichen, manchmal sogar etwas besser. Die Beobachtung der Nova Delphini 2013 war eine meiner interessantesten Anwendungen mit dem Gitter.


Damals verwendete ich noch ISO 1600 und machte nur 20 Bildern, die ich addierte. Mittlerweile benutze ich ISO 400 und addiere 50 bis 200 Bilder. Das verbessert das Signal-Rausch-Verhältnis erheblich und damit auch die spektrale Auflösung.


Den jetzt erworbenen Star Analyser 200 habe ich anhand von Deneb und  Cas mit dem SA-100 verglichen. Die spektrale Auflösung hängt in der spaltlosen Spektroskopie in erster Linie von der Größe des Sternscheibchens im Verhältnis zum Spektrum ab. So hatte ich für den Stern im Falle von Deneb beim SA-100 nur 5.1 Pixel mit meiner Canon EOS 60Da erreicht (Stern war länglich, ungünstiger Weise in Richtung der Dispersion) und beim SA-200 tolle 3.5 Pixel. Das Spektrum nahm im Bereich 4000 Å bis 7000 Å (Gitterabstand = 165 mm) im Falle des SA-100 nur 1150 Pixel in Anspruch und beim SA-200 den doppelten Wert von 2300 Pixeln. Umgerechnet sind das beim SA-100 13.4 Å und beim SA-200 tolle 4.6 Å. Demzu¬folge gelang mir mit dem SA-200, was der SA-100 am gleichen Abend nicht schaffte: die Fraunhofer’sche D-Linie des Natriums aufzulösen.


Um eine so gute spektrale Auflösung mit dem Star Analyser zu erreichen, muss man das Sternscheibchen klein halten, d. h. kurze Brennweiten wählen und auf gutes Seeing hoffen. Um das Spektrum möglichst groß zu bekommen, muss man einen großen Abstand des Gitters zum Chip wählen und ein Gitter mit vielen Linien verwenden. Außerdem müssen die Pixel genügend klein sei. Bei nur doppelt so großen Pixeln wäre die Auflösung der D-Linie nicht möglich gewesen.


Als Fernrohr hatte ich den Triple-ED-Apochromat mit 127 mm Öffnung bei f/7.5 von Teleskop-Service benutzt und zum Erreichen des Abstands mehrere Distanzhülsen von Ihnen eingesetzt. Die Fokussierung erfolgte über Ihre Bahtinov-Maske.


Das Spektrum von Deneb zeigte mit dem SA-200 neben den Balmer-Linien auch zahlreiche Eisen- und Siliziumlinien. Beim Hüllenstern  Cas habe ich als Linienbreite der Emissionslinien H und H folgende Werte mit dem SA-200 gemessen (in Klammern SA-100):


H-Beta: 8.0 Å (17.9 Å)


H-Alpha: 13.5 Å (18.2 Å)


Das Sternscheibchen misst hierbei 3.4 Pixel (entsprechend 4.5 Å). Bedenkt man, dass der Stern mit 300 km/s sehr schnell rotiert, so verbreitern sich die Linien auf effektiv 6.7 Å und 8.0 Å. Die gemessenen Linienbreiten liegen nur knapp darüber, was anzeigt, dass es weitere Einflussfaktoren gibt, diese aber nicht dominieren. Ein Aspekt wäre die Fokussierung, die im Grünen besser ausfiel als im Roten.


Im Fazit darf ich feststellen, dass der zusätzliche Erwerb des Star Analysers 200 eine richtige Entscheidung war. Speziell bei meinem "Setup" erreiche ich damit bis zu ca. 6 Å spektrale Auflösung (R≈1000). Das ist für spaltlose Spektroskopie im konvergenten Strahlengang sensationell gut und erlaubt viele Anwendungen, die einem Sternfreund der Amateurliga das Gefühl gibt, wissenschaftlich zu arbeiten. Damit kann man ohne weiteres mit ausreichender Genauigkeit die Äquivalentbreiten von Emissionslinien messen, wie z. B. von P Cygni.



Mit freundlichen Grüßen


Dr. Erik Wischnewski




Empfohlenes Zubehör

Bewertungen

Geschrieben von Jürgen Kahrs
am 2020-10-27

"Das Beugungsgitter ist fantastisch. 80% der Energie in einem der beiden 1. Beugungsmaxima, genau das was ich brauche."

Geschrieben von Hermann Fenger-Vegeler
am 2016-07-13

"Das 200er Gitter ist für DSLR Kameras wegen der besseren Dispersion dem 100er Star-Analyser vorzuziehen. "