Daystar Instruments QUARK - okularseitiges H-alpha-Filtersystem für Strukturen auf der Sonnenoberfläche
Das erste einteilige H-Alpha-Filtersystem für Refraktoren von f/9 bis f/4Daystar hat die okularseitigen H-alpha-Filtersysteme für Sonnenbeobachter konstruiert, die sich ohne Adapterschlachten der Sonnenbeobachtung widmen wollen.
Diese neue "All-in-one Design" beinhaltet alle hochwertige Komponenten - telezentrische Barlow, Adapter und das Daystar H-Alpha-Filter - in einer einfachen Einheit.
Für die Verwendung an Refraktoren von f/4 bis f/9 braucht sich der Benutzer keine Gedanken über die optische Konfiguration zu machen. Einfach den Filter in den Zenitspiegel stecken und ein Okular einstecken - fertig zum Beobachten!
QUARK beinhaltet eine spezielle telezentrische 4,3x-Daystar-Barlow, die in Vergütung und optischem Design speziell auf H-Alpha abgestimmt wurde.
Das vollständig optimierte Design benötigt keine weiteren Adapter. Es kombiniert alles in einem leichten Gehäuse in Okulargröße. Das neue, kompakte Design verhindert unnötige Komponenten, Gewicht und Kosten. Auch der Stromverbrauch wurde reduziert. Man kann das QUARK mit einem kleinen, optionalen Batteriekästchen versorgen. Zur Erhöhung des Kontrastes wurden außerdem Blenden eingefügt und die Vergütungen wurden für 656 nm Wellenlänge optimiert.
Versionen
QUARK ist in zwei Versionen erhältlich - diese Version ist
Chromosphere.
Prominence: Protuberanzen am Sonnenrand
Chromosphere: Strukturen auf der Sonnenoberfläche (Sonnenscheibe)
Die Version "Prominence" wird hauptsächlich benutzt, um Protuberanzen zu beobachten, während "Chromosphere" dabei hilft, die Oberfläche detailreich beobachten zu können.
Anschluss an das Teleskop
Sie können den Filteransatz über 1,25" und über die 2"-Steckhülse an das Teleskop adaptieren. Wenn Sie den silberfarbenen 2"-Ansatz abschrauben, kommt ein M48x0,75-Innengewinde (2"-Filtergewinde) zum Vorschein. Das können Sie für verschraubte Adaptionen nutzen.
Notwendige Maßnahmen bei unterschiedlichen Teleskopgrößen und -bauarten
Für Refraktoren bis 80 mm wird kein weiterer Filter benötigt, ein ERF (Energy Rejection Filter) vor dem Objektiv ist möglich. Für Refraktoren zwischen 80 mm und 150 mm wird ein UV/IR-Blockfilter zwingend benötigt, ein ERF vor dem Objektiv ist möglich. Für größere Refraktoren, alle SCs und alle Newtons wird zwingend ein frontseitiger ERF benötigt.So übergibt Teleskop-Service die Daystar Filter an den Sternfreund:
Jeder Quark Sonnenfilter wird vor dem Einlagern in unserer Technik an der Sonne getestet. Wir haben zu diesem Zweck einen Referenz-Filter. Nur Filter, die diesen Test bestehen, kommen in unser Lager für den Versand. Filter, die den Test nicht bestehen, werden an DayStar zurückgesendet mit der Bitte um Tausch. So garantieren wir Ihnen von Anfang an Freude mit Ihrem Daystar H-Alpha Filter.
Vorsicht bei niedrigen Temperaturen:
Ein Fabry-Pérot-Filter darf auf keinen Fall einfrieren. Ein so hochwertiger und komplexer Filter, der für die Funktion bei einer ganz bestimmten Arbeitstemperatur hergestellt ist, sollte generell keinen Temperaturen unter 5 °C ausgesetzt werden.
Das Immersionsöl, mit dem die einzelnen Plättchen und das Glimmer-Etalon optisch verbunden sind, kann "sulzig" werden. Dabei drückt das erstarrende Ölgemisch alle optischen Elemente auseinander und die Vergütungen auf dem auf 1/200 lambda planparallelen Etalonplättchen leiden extrem.
Auch die Haftung der dielektrischen Vergütung auf dem Eingangs-Blockfilter wird extrem belastet, was zu einer dramatisch beschleunigten Wassereinlagerung in der dielektrischen Vergütungsschicht führt.
Dies stellt eine Falschbehandlung und forcierte Alterung des Filters dar, wodurch die Garantie verfällt.
Aus diesem Grunde empfehlen wir, diese Filter nach jeder Nutzung in einen Koffer o.ä. zu packen, am besten mit Trockenmittel, und in die warme Wohnung zu bringen. Dann haben Sie viele Jahre Freude daran.
Merkmale auf einen Blick
kombinierte Steckhülse für 1,25" und 2" mit Sicherungsnut zur direkten Nutzung am Zenitspiegel Für Öffnungen über 80 mm benötigen Sie einen UV/IR-ERF-Schutzfilter vor dem Objektiv. 1,25"-Okularanschluß mit Messingklemmring Stromversorgung über USB-Anschluß 5 V, 1,5 A Inclusive Steckernetzteil 90-240 V Tuningknopf +/- 0,5 Å mit 0,1 Å Abstufung LED-Anzeige für Stromversorgung, Aufheizung, Zustand Optionales 8-Stunden-Batterie-Pack Integrierte telezentrische 4,3x-2-Element-Barlow mit Blenden, optimiert auf 656 nm Integrierter 12-mm-Blockingfilter 21 mm freie Filteröffnung Beste Performance bei f/4- bis f/8-Refraktoren Komplette Sonnenscheibe sichtbar bei Refraktoren bis max. 450 mm Brennweite Keine Öffnungslimitierung, an größeren Refraktoren zur Detailbeobachtung geeignet Lieferung in Aufbewahrungsbox Nicht für Off-Axis-Anwendungen geeignetAnleitung
Die Quark-Sonnenfilter werden vom Hersteller ohne deutsche Anleitung geliefert, dafür stellt Ihnen nun Teleskop-Service ein entsprechendes PDF zur Verfügung:
BedienungsanleitungSonnenaufnahmen von Jozef Cukas
Entstanden durch einen Refraktor 100/1000mm und dem DayStar QUARK H-Alpha Ansatz
Version für Chromosphere
Wir gratulieren zu den schönen Ergebnissen.
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Die neuen QUARK H-Alpha Okularfilter von Daystar
... ein erster Erfahrungsbericht von Andy Murner
Für einen ersten Test wurde ein TS-Apo115S eingesetzt. Es dauert anfangs bis zu 10 Minuten, bis das Filterpaket die richtige Temperatur erreicht hat und die farbige LED am Gehäuse auf grün wechselt. Diese Zeit eignet sich perfekt für den Aufbau des Teleskops.
In der Version ?Chromosphere? zeigt sich die Sonnenoberfläche sehr kontrastreich mit allen Strukturen wie Filamenten, Sonnenflecken, aktive Regionen, usw. wie man sie von der Sonne im H-alpha Licht erwartet. Die Bildhelligkeit war angenehm, noch nicht zu dunkel, ein schwarzes Tuch o.ä. war nicht nötig. Randphänomene wie Spikulen und Protuberanzen waren wie zu erwarten ebenfalls sichtbar.
Die Version ?Prominence? liefert dagegen ein leicht helleres Bild, der Kontrast auf der Sonnenoberfläche ist etwas geringer. Dafür treten die Protuberanzen verstärkt hervor und heben sich sehr deutlich vom Himmelshintergrund ab. Oberflächenstrukturen waren aber dennoch eindeutig und gut strukturiert sichtbar.
Die große Öffnung lieferte dabei die nötige Auflösung, um extrem feine Strukturen sichtbar zu machen, und mit 200facher Vergrößerung den Spikulenwald abzuwandern und die Protuberanzen in allen Einzelheiten genau zu studieren. Durch die Brennweitenverlängerung um den Faktor 4,3 hat man die Möglichkeit, mit langbrennweitigen Okularen zu beobachten, was einen gewissen Komfort beisteuert.
Beide Modelle liefern ein gewaltiges Preis/Leistungsverhältnis und werden sicher einen festen Platz im Instrumentarium vieler Sonnenbeobachter finden.
Aufnahme Chris Wöhrle
Aufnahme durch den TS 115mm APO und den QUARK Prominence H-Alpha Filter
Das Iphone wurde einfach mit der Hand an das Okular gehalten.Um sicher zu gehen, daß sich eine Beobachtung lohnt, sollten Sie einen Blick auf http://halpha.nso.edu/ werfen. Das GONG Ha-Netzwerk liefert Bilder in Echtzeit, minütlich aktualisiert. Da die Bilder dazu aber nicht nur automatisch aufgenommen, sondern auch kontrastverstärkt hochgeladen werden, bedenken Sie bitte, daß die Abbildung im Teleskop nicht ganz so kontrastreich sein kann. Ganz aktuell (02/2018) stecken wir bereits im Sonnenfleckenminimum. Das bedeutet, daß an den meisten Tage keine oder nur kleine, schwache Flecken zu sehen sind. In H-alpha gibt es zwar so gut wie immer irgendwas zu sehen, meist kleine Protuberanzen, aber im Minimum ist teilweise auch einfach gar nichts auf der Sonne los.
Wie alle beheizten Ha-Filter braucht auch ein Quark ein paar Minuten, bis das ganze Filterpaket komplett durchtemperiert ist. Auch wenn die Status-LED schnell mit Grün die Einsatzbereitschaft signalisiert, gönnen Sie dem Filter bitte noch ein paar Minuten. Das Bild wird oft noch gleichmäßiger und kontrastreicher.
Wird der Tuning-Regler verstellt, benötigt der Quark wieder ein paar Minuten, bis die Temperatur angepasst ist. Das Tuning erlaubt zwar, den Filter an sich schnell bewegende Filamente etc. anzupassen, um diese besser beobachten zu können, aber es braucht seine Zeit. Sind keine Filamente oder Fleckengruppen auf der Oberfläche, macht es wenig Sinn, aus der zentralen Ha-Linie rauszugehen.
Vergrößern Sie nicht zu hoch. Erfahrungsgemäß ergeben 1-2mm Austrittspupille den besten Kompromiss aus Helligkeit, Detailwiedergabe und Kontrast bei ruhiger Luft. Das bedeutet: mit 100mm Teleskopöffnung sollte nicht viel höher als 100fach vergrößert werden. Eine höhere Vergrößerung zeigt nur selten mehr Details, verschlechtert aber die Wahrnehmbarkeit durch abfallende Helligkeit und dadurch sinkenden Kontrast.
Sonnenbeobachtung ist nicht ungefährlich, wenn sie leichtfertig betreiben wird. Achten Sie immer auf Ihr Teleskop, die benutzten Filter und eventuell neugierige oder unachtsame Passanten. Wenn bei der Sonnenbeobachtung etwas sprichwörtlich ins Auge geht, ist dieses unwiederbringlich geschädigt, bis hin zur Erblindung. Ein wenig Paranoia ist hierbei durchaus erlaubt.
Lagern Sie Ha-Sonnenfilter bei Zimmertemperatur, trocken und sicher vor Staub und Erschütterungen. Am besten in einem stabilen, luftdichten Koffer.
Ha-Filter dürfen nicht gefrieren! Eine Lagerung unter 5°C wird nicht empfohlen! Filterelemente und deren Fügemedium könnten Schaden nehmen, bzw. kann sich die Fügung lösen.