Ein Erfahrungsbericht von Herrn Dirk van UdenBei einem Süddeutschen Astrohändler habe ich mir das Baader SkyGlow Filter zugelegt. Dieser wurde mir von verschiedenen Seiten empfohlen für ein Teleskop mit 4,5" Öffnung. Dieser sollte sehr universell einsetzbar sein.
Nach der sehr schnellen Lieferung habe gleich das gemacht, was auf dem Beipackzettel steht. Bei Packung meiner bevorzugten Tabakmarke erscheint das Rot und Blau deutlich intensiver. Jetzt müssen nur noch die Wolken weg.
Ende November tat sich nach heftigen Regen endlich der Himmel auf. Leider musste ich bis Mitternacht warten bis das Seeing auch eine hohe Vergrößerung zuließ. Ich habe mir mit dem Filter auch eine 2x Barlow bestellt welche auch zeigen sollte was sie kann.
Auf Jupiter war bereits bei 90x (10er Plössl) deutlich der GRF zu sehen. Ein Vergleich ohne Filter zeigt zwar auch den Fleck, aber bei weitem nicht so auffällig. Mit Barlow und Filter (180x) waren dann sehr kontrastreich mehrere Bänder und Zonen (helle Bereiche) zu erkennen. Das NEB wurde deutlich durch ein helles Band getrennt. Die Grenze Richtung Norden erschien schärfer begrenzt als zum Äquator. Beide Pole setzten sich dunkler ab. Alle Details waren auch ohne Filter zu erkennen, aber erst durch das Filter wusste ich genau worauf ich achten musste. Jupiter erscheint mit Filter im Farbton etwas "kälter"
An Saturn konnte ich nicht soviel mehr sehen. Der hellere Bereich am Äquator wird auffälliger. Mich stört hier aber der Farbverlust durch das Filter. In meinem Bresser erscheint Saturn in schönen warmen Ockertönen, welche aber durch das Filter nahezu verschwinden.
Jetzt zu den DeepSky Objekten:
M42 bei 76x (25er Kellner mit Barlow): Mit Filter erscheint der südliche Nebelbereich heller und größer. Feine Strukturen werden auffälliger (nicht unbedingt besser!). Welcher Anblick, mit oder ohne Filter, schöner ist... ich weiß es nicht. beide haben was.
M43: Ohne Filter nur indirekt, ähnlich wie der "blinkender Nebel" im Schwan, zu sehen. D.h. bei direkter Betrachtung ist nur der hellere Stern zu sehen, indirekt der Nebel. Mit Filter ist der Nebel direkt zu sehen. Der Effekt des Filters ist hier deutlicher als bei M42 zu sehen.
M78: Eindeutig mit Filter besser!
M33: Nach einem Jahr Sucherei hab ich den im Bresser erwischt. Mit meinem Feldstecher viel einfacher. Auch hier bringt das Filter etwas. Die äußeren Bereiche werden zwar etwas schwächer, dafür ist aber der lockere und hellere Kern zu erahnen. Ohne Filter ist keine Helligkeitsunterschied zu sehen.
Fazit: Den Filter gebe ich nicht mehr her. Ich überlege schon mir noch einen zu kaufen. Ich kann mir dann den Filterwechsel sparen und lass den einfach im Okular. Was jetzt noch ansteht ist ein Test von einem UHC Filter, ob der aber bei meinem lausigen Himmel soviel mehr bringt...
Dirk van Uden
Anwendungsbereich - Deep Sky Fotografie:Wenig Beachtung findet bisher der Neodymium-Filter bei der Fotografie mit DSLR-Kameras und das finde ich ist sehr schade. Besonders in Regionen mit leichter Lichtverschmutzung liefert es sehr gute Ergebnisse, weil es im gegensatz zum UHC-S den Blaukanal nicht beschneidet. Ich möchte Ihnen ein Bild vorstellen, daß in nur 30 km Entfernung vom Ruhrgebiet entstanden ist. Verwendet habe ich dazu einen 4" Newton mit Baader Komakorrektor und mit einer modifiziert Canon EOS 350D, in der der Canon Originalfilter durch den Baader DSLR H-alpha Korrekturfilter ersetzt wurde. Belichtet wurde 25x5 min. bei 800 ASA.
Norbert Mrozek
Anwendungsbereich - Erdbeobachtung & FotografieDie beiden Aufnahmen entstanden während der Nacht und wurden mit 500 ASA Empfindlichkeit jeweils 15s belichtet.
Die erste ist ohne Skyglowfilter aufgenommen worden.
Die zweite ist mit einem Skyglowfilter aufgnommen worden.
Sehr schön sind die intensiveren Farben zu sehen. Auch der Kontrast ist stärker. Vor allem die rötlichen Farbtöne und auch die bläulichen Farbtöne werden intensiviert.
Dieses Filter eignet sich auch für die Deep Sky Fotografie. Es reduziert das Streulicht leicht und ist somit eine gute Ergänzung zu den Nebelfiltern, die ja wesentlich längere Belichtungszeiten erfordern.
Gerade für lichtschwächere Systeme, wie Schmidt Cassegrains oder Refraktoren, ist der 2" Skyglow eine sehr interessante Alternative zur Kontrastverstärkung.